Häufige Fragen
Da kam so einiges zusammen. Schon in meiner Studienzeit habe ich mich für die Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase interessiert. Damals machte ich in dem noch recht jungen Hospizverein Osnabrück eine Ausbildung für ehrenamtliche Sterbebegleitung. Das hat mich sehr geprägt. Heute ist der Hospizgedanke schon recht weit in das Bewusstsein der Menschen gedrungen – mit dem Thema Altern, Gebrechlichkeit und demenzielle Veränderungen aber ist es wie damals mit dem Thema Tod und Sterben: es wird sehr viel verdrängt.
Im Herbst 2022 begann ich mit einer Langzeitfortbildung in Personen-zentrierter-Seelsorge. Da habe ich noch einmal ganz deutlich gemerkt, dass ich in meinen letzten Berufsjahren gern darin meinen Schwerpunkt setzen möchte. Im Laufe des Jahres wurde dieser Wunsch immer konkreter. Mit der Möglichkeit der neuen Funktionsstelle tat sich dann eine Tür auf, die ich gerne durchschritt. Ich entwarf ein Konzept, dass vom Kirchenkreisvorstand und von Hannover genehmigt wurde.
Dann gab es auch noch einen weiteren, ganz persönlichen Grund: meine Mutter, die in diesem Jahr 90 wird, zeigte immer stärker dementielle Veränderungen. So las ich mich mehr und mehr in diese Thematik ein und mir wurde klar: das sollte dann auch ein Schwerpunkt in meiner weiteren Arbeit werden.
Es ist ein sehr weites Feld, was es da an denkbaren Aufgaben geben kann. Schließlich stehen alle Menschen im möglichen Fokus, die so über 60 sind – ich sage gern: jenseits des Berufslebens. Und da ist natürlich alles denkbar. Also hieß es, sich zu beschränken. Da war dann schon der Stellenzuschnitt hilfreich, denn ich soll vor allem im Solidarraum Bramsche tätig sein. Mein „Heimathafen“ ist dann auch weiterhin St. Martin, wo ich noch einen kleinen Predigtauftrag habe. Dennoch soll natürlich der ganze Kirchenkreis von dieser zusätzlichen Stelle profitieren.
Gedacht sind einige Schwerpunkte:
Die Seniorenarbeit in St. Martin (in Absprache mit der neuen Stelleninhaberin, Frau Dr. Schimmelpfennig). Hier wird die Seelsorge, das Gespräch mit einzelnen Menschen intensiviert, denen es immer schwerer fällt, von sich aus den Kontakt zur Gemeinde zu erhalten. Dazu gehört dann wie zuvor auch die Betreuung der 4 Pflegeeinrichtungen im Gemeindegebiet durch regelmäßige Gottesdienste – auch an den Feiertagen. In zweien davon erhöhe ich meine Präsenz und biete Sprechstunden für Bewohnende, Mitarbeitende und Angehörige an.
Die anderen Einrichtungen im Solidarraum werde ich näher kennenlernen und hier versuchen Netzwerkarbeit zu leisten und ggf. in Vertretung auch mal dort Gottesdienste zu feiern. Alles in Absprache mit den Kolleg:innen vor Ort natürlich.
Dann gilt es auch die Gemeinden des Kirchenkreises mehr voneinander erfahren zu lassen, sich auszutauschen und von den guten Ideen der Anderen profitieren zu können. Da gilt es eine digitale Plattform zu erstellen, die Anregungen und Informationen für Haupt- und Ehrenamtliche bietet.
Natürlich wird ein wesentlicher Schwerpunkt auch das Thema Demenz sein. Mir begegnet immer wieder viel Unsicherheit gegenüber diesem Thema und den Menschen, die davon betroffen sind. Schnell sind sie und ihre Angehörigen aus dem Fokus der Gemeinde und unserer Gesellschaft gerückt. Dem möchte ich aktiv begegnen.
Da gibt es viele Ansatzpunkte.
Zum einen das offene Ohr für Betroffene und ihre Angehörigen – aber auch für die professionellen Pflegenden.
Dann die Weiterbildung von Ehrenamtlichen im Bereich Seniorenarbeit – bei den Besuchsdiensten etwa. Dazu gehört auch die Vernetzung dieser wertvollen Menschen untereinander.
Und dann die Aufklärung eher allgemeiner Art – also etwa eine Reihe von Vorträgen, Infoabenden, Filmen, Lesungen zum Thema Demenz. Da habe ich schon einige Mitstreitende finden können.
Nein, ich bin es nicht. Zum einen habe ich ja mein Umfeld in St. Martin. Zum Anderen sind dann da (hoffentlich in bald steigender Zahl) Menschen mit mir unterwegs, die sich für dieses Thema und die Menschen interessieren. Und dann gibt es noch die beiden anderen Altenseelsorgerinnen in unserem Kirchenkreisverband, Pastorin Hollander in Osnabrück und Pastorin Sievers-Gotthilf in Melle/GM-Hütte. Wir arbeiten sehr intensiv zusammen.