Neue Diakonin in der Region Bad Essen. Regionalbischof Friedrich Selter segnet Alea Hoge zur Diakonin ein.

03. November 2025
(c) Eckhard Eilers

„Ich möchte Begegnungen ermöglichen“

Bad Essen/Wittlage. Alea Hoge ist seit dem 1.September 2025 als Diakonin und Sozi-alarbeiterin im Solidarraum Wittlage - Ost (Bad Essen mit St,Nikolai, Barkhausen-Rab-ber, Lintorf) tätig. Sie arbeitet in einem Team mit den Pastor*innen der Kirchengemein-den einerseits und mit Diakon*innen im Kirchenkreisjugenddienst (KKJD) andererseits zusammen. „Für den Anfang ist das eine große Erleichterung, denn es gibt einen guten Austausch im Team,“ findet sie. Das Konzept des Solidarraums, der mehrere Kirchen-gemeinden umfasst, ist relativ neu im Kirchenkreis Bramsche. Für Alea Hoge hat das den Vorteil, dass sie die Ausformung der Stelle mitgestalten kann.

Die 25-Jährige wuchs in Osnabrück auf und studierte in Hannover Religionspädagogik und Soziale Arbeit. Der Berufswunsch Diakonin zeichnete sich – wie sie rückblickend sagt – schon früh ab. Nach der Konfirmation engagierte sie sich in der Kinder- und Jugendarbeit in ihrer Heimatgemeinde in Sutthausen-Holzhausen. „Ich fand es damals schon gut, Jugendliche auf ihrem Glaubens- und Lebensweg begleiten zu können und habe dabei erlebt, dass wir in der Kirche Räume hatten, in die man kommen konnte, so wie man war.“

An dem Studium mochte die junge Diakonin von Beginn an den Praxisbezug und den Blick über den Tellerrand. Viel gelernt habe sie durch die Projektarbeit vor Ort und durch ihr FSJ an einer Förderschule. Aus der Vielfalt an Themen hat sich Alea Hoge die Generationenübergreifende Arbeit und Inklusion herausgegriffen. Beide will sie zu ihrem Schwerpunkt machen. „In einer Kirchengemeinde lebt man mit vielen Generationen und ich bin sicher, man kann voneinander lernen. Natürlich beim Spielen, Kochen, bei Quizz-Abenden, aber auch, wenn man erzählt und zuhört. Ich möchte Begegnungen ermöglichen.“ Klar gebe es Berührungsängste, aber immer nur beim ersten Mal. Und die grundsätzliche Offen-heit gegenüber den andern sei da, bemerkte Alea Hoge, als sie die Gemeindegruppen kennenlernte. Dass man sie überall freudig begrüßt hat, gibt ihr Zuversicht für ihre Ar-beit. Denn natürlich kennt sie auch Kritik an Kirche. „Mein Wunsch ist, Kirche sichtbarer und nahbarer zu machen. Deshalb ist es mir so wichtig, mich im Sozialraum zu vernet-zen“. Sie war schon bei ihrer Kollegin aus der katholischen Gemeinde und hat sich den Sozialarbeitern des örtlichen Jugendtreffs vorgestellt. Alle seien offen für eine bessere Vernetzung.

Eine innere Kraftquelle ist ihr – neben Familie und Freunden - die eigene Erfahrung aus der Jugendarbeit. „Ich habe dort Gemeinschaft und Offenheit erlebt“. Ihre Arbeit sei vor allem Beziehungsarbeit. Ein Prozess, bei dem sie die Menschen auf ihrem Le-bensweg oder in der jeweiligen Lebenssituation begleiten möchte.

Konfirmandenzeit biete gute Chancen, die Grunderfahrung von Vertrauen zu legen. Das hat Alea Hoge gerade beim Konfi-Camp in ihrem Kirchenkreis mit rd. 500 Jugend-lichen erlebt. „Absolut eindrücklich für alle sind die großen Gottesdienste mit Taufen oder Abendmahl. Mit so vielen Leuten zu beten und zu singen, das ist ein bisschen wie Taizé“. Alea Hoge freut sich auf neue Projekte und Aktionen, die sie gemeinsam mit Jugendlichen und anderen Ehrenamtlichen entwickeln und aufbauen möchte. „Ich bin Rückenstärkerin.“

Den eigenen Rücken stärkt ihr seit vielen Jahren ihr Konfirmationsspruch – der nun auch Bibelvers ihrer Einsegnung wird. „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (, Joh. 16, 33). Den Vers hatte sie sich damals ausge-sucht, weil er bereits der ihrer Urgroßmutter war, die ihre familiären Wurzeln in der Ge-meinde in Bad Essen hatte, in der jetzt ihre Urenkelin tätig sein wird.

Regionalbischof Selter, der die Einsegnung vornehmen wird sagt; „Wer Alea Hoge be-gegnet, spürt sofort: Hier steht eine junge Frau, die intensiv nachdenkt und etwas in unserer Kirche bewegen will. Mit ihrer tiefen Verwurzelung im Glauben und ihrer Offen-heit für Neues wird sie Menschen inspirieren. Es ist mir eine Freude, sie auf diesem Weg zu begleiten und in ihr Amt einzusegnen.“

Bei der Einsegnung assistieren dem Regionalbischof Menschen, die Alea Hoges Le-bensweg in entscheidenden Phasen begleitet haben.

Es sind Pastorin i.R., Helga Krumwiede, die sie konfirmiert hat, ihre Schwester Zoe Hoge, ihre enge Freundin und Studienkollegin aus Hannover Zoe Holtschulte und Anja Clausmeyer, Kirchenvorsteherin in St. Nikolai Bad Essen.

Der Gottesdienst zur Einsegnung von Diakonin Alea Hoge findet am 8. November um 14.00 Uhr in der St. Nikolai Kirche in Bad Essen mit anschließendem Empfang statt.

Hintergrund: Diakonisch-gemeindepädagogische Mitarbeitende werden in der Evangelisch-lutherischen Lan-deskirche Hannovers zu ihrem Dienst als Diakon bzw. Diakonin eingesegnet. Die Einsegnung findet nach erfolgreich abgeschlossenem Studium sowie nach Berufspraktikum bzw. Anerken-nungsjahr im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes statt. Im Sprengel Osnabrück über-nimmt Regionalbischof Friedrich Selter die Einsegnung. Er leitet den Sprengel seit März 2021.

Kontakt:

Brigitte Neuhaus | 0179 9361272 | brigitte.neuhaus@evlka.de www.sprengel-osnabrueck.de