Pilgerstab steht jetzt am Altar in St. Martin

Nachricht 12. Oktober 2020

In der St. Martin Kirche in Bramsche führte Regionalbischof Detlef Klahr am Sonntag, 11.10. Pastor Joachim Cierpka (59) in sein Amt als Superintendent des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bramsche ein. ‘Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, beides macht der Herr‘ (Spr. 20,12)  - unter diesem Wort stand der Festgottesdienst. "Das ist ein richtig gutes Wort für den Anfang, stellte Dr. Klahr gleich zu Beginn fest. „Manche sind taub, obwohl sie hören und blind, obwohl sie eigentlich sehen können. Jesus Christus aber macht die Tauben hörend und die Blinden sehend“, so der Regionalbischof aus Ostfriesland-Ems, der in der Zeit der Vakanz die Vertretung im Sprengel Osnabrück wahrnimmt.
Der neue Superintendent bringe reiche Erfahrungen mit, sei theologisch kompetent und „einer, der die Sprache liebt“, freute sich Klahr. Cierpka komme in einen „großartigen Kirchenkreis“ fügte der Regionalbischof an und bedankte sich in dem Zusammenhang bei allen Gemeinden für das, was sie in Corona-Zeiten entwickelt haben und umsetzen, um Begegnung zu ermöglichen.

Zum Einzug kam Joachim Cierpka mit einem Pilgerstab. Er hatte ihn von seiner letzten Gemeinde mit den Worten „Der Herr kennt deinen Weg“ zum Abschied bekommen. In seiner Predigt bezog sich Joachim Cierpka auf das Wort Gottes an Abraham „Der Herr segne dich und du sollst ein Segen sein“ (1.Mose, 12,2). Der Text sei ihm wichtig, weil er sich auf den Stammvater aller drei abrahamitischen Religionen beziehe, so Cierpka, dem das interreligiöse und ökumenische Gespräch wichtig ist. Zudem gehe es um Aufbruch, der zum Leben dazugehöre: Mit Schmerz und Freude, Fragen und manchmal Angst, wie es weitergehen soll. „Wir sind dazu berufen Hoffnung zu geben, Lust am Leben gegen die Angst“. Religion sei dazu da, den Menschen das Leben leichter zu machen, ist Cierpka überzeugt. Auch, wenn Kirche in diesem Sinne nicht immer gut gewirkt habe – „Der Auftrag bleibt“. In dem Sinne gelte für ihn auch das gewählte Wort: „Wenn ich blind oder taub werde, reibt mir die Augen und gebt mir was hinter die Ohren, dass ich wieder sehe und höre“, forderte er die Gemeinde auf.
Cierpka dankte seinen beiden Stellvertretern Pastorin Anke Kusche und Pastor Hartmut Weinbrenner für die herzliche, unterstützende Aufnahme im Kirchenkreis.“ Ich komme mit einem beglückenden Gefühl in die Kirchhoffstraße drei - nach Hause. Und deshalb werde ich den Pilgerstab abstellen – hier am Altar“.

Joachim Cierpka wurde im Juni von der Kirchenkreissynode gewählt und hat seinen Dienst am 1. September angetreten. Cierpka hat Theologie und Philosophie in Berlin und Cambridge studiert und war zuletzt Pastor in der Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal, Kirchenkreis Wittgenstein (Evangelische Kirche von Westfalen). Weitere berufliche Stationen waren die Evangelische Hochschule Berlin (ehb), die Deutschsprachige Evangelische Gemeinde in Brüssel und nach der Wende Neuruppin, wo Cierpka u.a. als Pastor tätig war. 

Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Bramsche gehört zum Sprengel Osnabrück und umfasst 25 Kirchengemeinden und rd. 66.000 Gemeindemitglieder. Der Superintendent sorgt für die theologische Leitung, nimmt die Dienstaufsicht der Mitarbeitenden wahr und vertritt den Kirchenkreis in der Öffentlichkeit. Sitz des Kirchenkreises ist die Superintendentur in Bramsche.

Der Gottesdiesnt wurde vom Mediendienst Bramsche aufgezeichnet ist unter https://www.kirchenkreis-bramsche.de/Aktuelles/ abrufbar.

BU: Nach der feierlichen Einführung im Kreis der Kollegen mit Regionalbischof Klahr ( V.l.n.r.: Die Superintendenten Jörn-Michael Schröder, Joachim Cierpka, Anke Kusche, Regionalbischof Detlef Klahr, Hartmut Weinbrenner, Hannes Meyer-ten Thoren. Foto: Reinhard Fanslau.
 
(Öffentlichkeitsarbeit Sprengel Osnabrück, B. Neuhaus)